Vorgestellt: Svetlana Grecova

Standard-Latein | Discofox | Lindy Hop

Beim Blackpool Dance Festival erfolgreich getanzt, ein eigenes Tanzstudios geleitet, eine Weltbürgerin durch und durch: Svetlana Grecova ist ein echter Glücksfall fürs Walzer. Seit September 2022 unterrichtet die Frau mit der großen Ausstrahlung bei uns in den Open Classes, macht Workshops und hat sofort auch Standard-Latein in den höchsten Levels vertreten. Nah am Kunden und auf Augenhöhe mit der Geschäftsleitung: Svetlanas Natürlichkeit und Spritzigkeit kommen im Ballhaus einfach gut an. Ab Januar 2023 steigt sie voll in den Standard-Latein-Bereich ein.

 

Svetlana, herzlich willkommen! Du bist die Neue im Team und natürlich möchte die Walzerfamilie mehr über Dich erfahren. Wo kommst Du her?

Ich bin in Moldawien geboren und ein bunter Mix aus moldawischen, ukrainischen und russischen Einflüssen. Viele Jahre habe ich in Taiwan gelebt und gearbeitet, bevor ich mit meiner Familie nach Berlin gekommen bin. Und dann habe ich zum Glück das Ballhaus bei linkedin entdeckt!

 

Du bist Tänzerin und Tanzlehrerin, arbeitest aber auch als Malerin und Kunstlehrerin. Ganz schön vielseitig. Natürlich interessiert uns besonders, wie Du zum Tanzen gekommen bist.

Da war ich schon 16 und eine Freundin hat mich einfach mitgeschleppt. Sie verlor schnell wieder die Lust. Ich blieb – und mein zweiter Tanzpartner wurde auch gleich mein Ehemann. So schnell kann das gehen. Wir sind 20 Jahre lang übers Parkett und auch durchs Leben getanzt. Internationale Auftritte als Amateure und Profis führten uns bis nach Südkorea. Irgendwann wünschten wir uns aber ein geregeltes Leben und eröffneten in Moldawien ein Tanzstudio.

… aber Deine letzte Station vor Berlin war doch Taiwan. Was haben wir jetzt verpasst?

Am Anfang gab´s eine Anfrage aus Taiwan und die haben wir gleich abgelehnt. Allerdings haben wir zugestimmt, das Casting für die Tänzer*innen in unserer Tanzschule in Moldawien zu organisieren. Gesagt, getan – und als teilweise Partner*innen beim Vortanzen fehlten, sind wir beide natürlich eingesprungen und haben improvisiert. Diese Videos wurden nach Taiwan geschickt – und ohne dass wir jemals „Wir wollen“ gesagt hatten, lagen ganz schnell alle Papiere vor. Für uns! Wir haben uns dann überreden lassen und letztendlich wurden 15 Jahre Asien daraus. Am Anfang waren wir von Taiwan aus viel unterwegs – Japan, Malaysia, auch Turniere in Blackpool. Eigentlich alles unglaublich.

Kind, Trennung, neuer Partner – und den zog es nach Berlin. Mitten in der Corona-Krise bist Du an der Spree gelandet. Wie lief dieser Ortswechsel?

Am Anfang war mir eigentlich immer nur kalt. Und ich sprach ja kein Wort Deutsch. So bin ich erst einmal zur Volkshochschule gegangen und inzwischen habe ich mich ins B1-Niveau hochgearbeitet. Ganz leicht war die Umstellung nicht! Aber ein Glück, ich bin von der Natur aus der „Mein Glas ist halbvoll und nicht halbleer“-Typ, denke einfach positiv. Irgendwann konnte ich meine kleine Tochter nach Berlin holen, sie ist hier inzwischen Erstklässlerin. Ich gebe Tanz- und Kunstunterricht, mein Leben in Berlin gefällt mir.

Im Ballhaus gibst Du Open Classes Discofox. Was magst Du an diesem Tanz?

Es ist eigentlich der einfachste Weg zu tanzen, schon nach ein oder zwei Stunden kann man lostanzen. Und man sieht dabei einfach sehr cool aus! Einfach schön im Rhythmus bleiben und die Bewegung rundum genießen. Discofox begleitet mich eigentlich schon mein ganzen Tanzlehrerinnenleben lang. Selbst bei den Kinderkursen in Moldawien habe ich mit Discofox angefangen – und damit haben wir es sogar bis ins Fernsehen geschafft. Zu Boney M. und „Sunny“!

Mit den Open Classes SoloDance gibt es ab sofort ein ganz neues Angebot im Walzer.

In Taiwan hat der SoloDance eine lange Tradition für Frauen. Die haben wir wieder aufgegriffen, wenn die Männer nicht mittanzen wollten. Aber dieses Angebot ist längst für alle spannend: Bewegungen werden durch den SoloDance einfach kontrollierter, wenn man nicht auf den Partner fokussiert ist. Zum Beispiel die Konzentration auf die Hände oder die Hüften. Einfach detailreicher tanzen – und einfach sexy.

… und zum Schluss ein Blick nach vorn. Svetlana 2030, wo tanzt Du dann?

Auf jeden Fall in Berlin. Meine Familie und ich sind in Berlin ganz und gar angekommen. Und 2030 will ich große Workshops im Walzerlinksgestrickt organisieren und eine große Ausstellung für meine Bilder. Klappt bestimmt!

 

Das Interview führte unser Pressesprecher Holger Wetzel mit Svetlana im Oktober 2022